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Jetzt wird’s wild oder wenn ein Foto sprechen könnte.

Juli 2022

Ich bin vor Kurzem beim Durchscrollen meines Fotoalbums am Smartphone auf dieses Foto vom Herbst 2021 gestoßen. Da steht eine Gruppe von Mensch in der Sonne (und Wildnis, oder so ähnlich) und lächelt in die Kamera.

Wenn das Foto sprechen könnte, hätte es so einiges zu erzählen. Begonnen bei Mai 2020: Es war mitten im Corona Lockdown als mich mein sehr geschätzter Kollege und Freund, Alexander Dumschat, anrief. Alexander ist ein unglaublich humorvoller (!), spannender und warmherziger Mensch. Wir kannten uns bereits von unserer gemeinsamen systemischen Ausbildung (sbi – systemisch Bewegen intensiv, übrigens sehr zu empfehlen!) und waren im regelmäßigen Austausch. Einem Triumvirat gemeinsam mit der wunderbaren Malika Bauer, die uns nochmals unterkommen wird. Aber dazu später mehr.

 

Zurück zum Anruf.

Alexander lud mich ein. Zu was? So genau wusste er es selbst gar nicht so genau. Moment, ich muss mich präzisieren: Er wollte es gar nicht so genau wissen. Es sollte entstehen.

Er hatte gemeinsam mit seinem Kollegen, dem herzlichen, inspirierenden und es immer perfekt auf dem Punkt bringenden Jörg Schäffken, eine vage Idee geboren: Eine Art Zusammenschluss, vielleicht mit dem Ziel irgendwann ein Barcamp auf die Beinen zu stellen. Aber sie waren komplett offen, was sich da entwickeln würde. Jeder wollte zwei bis drei Kolleg:innen ansprechen, die ihnen dazu in den Sinn kamen.

Am Ende waren es mit Alexander, Jörg und mir noch Alwine XenosBastian Lindberg und ein wenig später stieß auch noch die bereits erwähnte Malika Bauer dazu, die einfach immer wieder Staunen in mir hervorruft, was sie in ihrem Leben bereits gemacht hat bzw. unterbringt und ihrem Gegenüber trotz ihrer vielen Interessen und Projekte 100% ihrer Aufmerksamkeit schenkt. Da ist Alwine, eine Frau mit wunderschöner Stimme, die so viel Ruhe und innere Weisheit ausstrahlt und die Rolle der neugierigen Erkunderin der Welt und sich selbst perfekt ausfüllt. Und Bastian, eine coole und herzliche „Socke“, vor tollen Ideen nur so sprühend,  mit dem man (so wie mit allen Into-the-Wildern) so herrlich tiefsinnige Gespräche führen kann.

Das Ergebnis unseres losen Zusammenschlusses: Wir wollten gemeinsam und mit anderen (digitale) Experimente durchführen, ganz ohne Druck unserer Energie folgen und uns nach dem Motto „vorne ist da, wo sich keiner auskennt“, in die Wildnis wagen. Into the Wild ist eine sich ständig verändernde Plattform für Inspiration, individuelle/organisationale Weiterentwicklung und unregelmäßigen Austausch mit Gleichgesinnten.

 

Einführung in die eigenen Gedanken.

Vom digitalen „Into-the-Wild“-Lagerfeuer zum Umgang mit der hohen Unsicherheit der Corona-Rahmenbedingungen über Blicke in den Spiegel, die in die Tiefe gingen oder Momente der Verbundenheit mit vollkommen Fremden bis zum Explorieren neuer Möglichkeitsräume. Wir boten immer wieder und auf unterschiedliche Art und Weise eine „Einführung in die eigenen Gedanken“. Nicht nur anderen, auch uns selbst.

Den Rahmenbedingungen geschuldet, war dieser Austausch aber immer nur digital. Gut, mit Vertretern aus Hamburg, München und Wien war das definitiv ein hilfreiches Setting, doch ein großer Teil von uns kannte sich auch nur im quadratischen Zoom-Format. Es überraschte uns selbst, wie gut wir einander kennengelernt hatten, obwohl wir uns noch nie alle face-to-face und in unserer vollen Körpergröße gegenüber standen.

Hier schließt sich der Kreis, zumindest bis zur Aufnahme des Fotos im Herbst 2021. Dankenswerterweise stellte uns Malika ihren einzigartigen und malerischen Quellhof im Allgäu als Ort für unser erstes face-to-face Aufeinandertreffen zur Verfügung. Es war die perfekte Kulisse, um nach über eineinhalb Jahren intensiver Zusammenarbeit den jeweils anderen analog kennenzulernen („Wow, bist du groß“, „So siehst du also von der Seite aus“). Und dann aber ohne große Umschweife genau an derselben Stelle fortzusetzen, wo wir digital aufgehört hatten.

Analog, digital, hybrid. Wien, Hamburg, München oder ganz woanders. Die Möglichkeitsräume haben sich weiter geöffnet. Genau mit diesem Gefühl gehe ich aus jedem „Into-the-Wild“-Treffen oder Experiment. Und möchte mich an dieser Stelle herzlich bei meinen wunderbaren Kolleg:innen bedanken: Für die Bereitschaft, sich immer wieder gemeinsam in die Wildnis einzulassen, sich gegenseitig zu inspirieren, aus der Komfortzone zu locken, zu unterstützen, bereichern, zum Nachdenken anregen, zum Lachen bringen, persönlich weiterbringen und so vieles mehr.

Ich freue mich auf alle weiteren Abenteuer in der Wildnis mit euch!

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